Kreativ durch die Pandemie
Neue künstlerische Wege
Viel zu lange war es nun so, dass die Corona-Pandemie nicht nur mich von der Bühne fernhielt. Etliche Veranstaltungen, Aufführungen und Events wurden verschoben oder gar abgesagt. Doch auch wenn Corona uns KünstlerInnen den Weg zur Bühne temporär versperren konnte und auch teilweise noch immer kann, so ist es nicht möglich, uns in unserer Kreativität einzuschränken.
Unfreiwillig ferngehalten vom Publikum sah ich mich daher in dieser komplizierten Zeit dazu gezwungen, neue künstlerische Wege und Konzepte auszuprobieren, wodurch ein wunderbares Projekt entstand, auf das ich später noch zu sprechen kommen werde. Außerdem nutzte ich diese zwangsmäßig auferlegte Pause, um mich in einigen Aspekten meiner Kunst weiterzuentwickeln. Zum einen strebte ich an, mich in der Kunst der Pantomime an sich zu verbessern, indem ich mich an neuen Trainings- und Probemethoden versuchte. Das soll dazu führen, dass ich mich in meinen allgemeinen Fähigkeiten in Bezug auf Mimik, Gestik und auch Spontanität weiterentwickle, wodurch sich mein wieder baldiges Auftreten in neuen Kleidern präsentieren wird.
Recherchearbeiten
Neben dem Implementieren neuer Techniken in meine Arbeit als Pantomime, wagte ich mich auch an andere Kunstgenres heran. Die Motivation dahinter war es, neue Ideen und kreative Impulse zu sammeln. Dies tat ich in Form von Recherchearbeiten, die sich sowohl auf das Sammeln und Studieren von Literatur und Online-Medien als auch auf den Austausch mit anderen KünstlerInnen erstreckte. Konkret handelt es sich hier um die Kunstformen des Stummfilms (siehe eigenen Blogeintrag: Stummfilme Pantomime) und des Improtheaters. Hierbei strebe ich an, dass ich durch das Beschreiten neuer künstlerischen Wege, gewisse Routinen meiner Arbeit aufbrechen kann, sodass ich bei der Gestaltung meiner Performances und Auftritte nicht auf der Stelle trete und beginne mein Publikum zu langweilen. Diese Recherchearbeiten stellen für mich derartig einen Prozess ständiger Weiterentwicklung dar, der essenziell für mein künstlerisches Schaffen ist und ohne den es sehr schnell sehr eintönig werden könnte.
KunstCaching
Zu guter Letzt soll ein Projekt, das mich auch während Corona ständig beschäftigt hielt, nicht unerwähnt bleiben. Die Rede ist hier von dem Projekt „KunstCaching“. Gemeinsam mit Kultureinrichtungen der Stadt Stuttgartund lokalen KünstlerInnen und durch die Unterstützung des Fonds für darstellenden Künste wurde auf meine Idee hin eine digitale Schatzsuche erstellt, die ganz im Zeichen von Kunst und Kultur steht. In Kürze erklärt, ist „KunstCaching“ an das Prinzip des Geocachings angelehnt. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass man beim „KunstCaching“ keine Gegenstände sucht und findet, sondern QR-Codes, durch die man eine künstlerische Perfomance auf seinem Smartphone bestaunen darf, aufgrund verschiedener Rätseln versucht zu entdecken und in der Folge dann einscannt. Das Ganze ereignet sich in der Stuttgarter Innenstadt und richtet sich prinzipiell an ein kulturell interessiertes Publikum.
Die Idee hinter diesem Projekt war es zum einen, den lokalen KünstlerInnen während der Pandemie eine Bühne – wenn auch nur digital – zur Verfügung zu stellen und zum anderen auch Brücken zwischen den einzelnen Kultureinrichtungen zu schlagen. Derartig erhoffen wir uns, dass beispielsweise Leute, die gerne die Oper oder das Konzerthaus besuchen, durch „KunstCaching“ womöglich auf andere Einrichtungen aufmerksam werden, die sie so eigentlich nie wirklich auf dem Radar hatten. In Zukunft soll diese Projektidee ebenfalls in anderen Städten realisieren werden, um so Kunst und Kultur und vor allem den Menschen, die sie betreiben, die Aufmerksamkeit und Wertschätzung zukommen zu lassen, die ihnen gebührt.
Anbei ein Video von Landesschau Baden-Württemberg